Voyager®

Fungizid

Voyager® ist ein Fungizid zur Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) in Kartoffeln

Vor Frost schützen. Vor Gebrauch gut schütteln. Verkauf nur an Sachkundige. Nur für den beruflichen Anwender.
Zur Vermeidung von Nachteilen ist die genaue Beachtung der Gebrauchsanleitung wichtig.

UFI CODE:

AN1C-407E-800Y-UDKN

Wirkungsweise

Voyager® ist ein Suspensionskonzentrat (SC) mit dem translaminaren Wirkstoff Valifenalat und dem Kontaktwirkstoff Fluazinam. Es schützt die Pflanzen gegen Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) von innen und außen. Valifenalate gehört zur Wirkstoffgruppe der Carboxylsäureamide und ist gegen Kraut- und Knollenfäule in allen Entwicklungsstadien wie Sporen- und Sporangienkeimung, Myzelwachstum und Sporulation wirksam. Valifenalat dringt schnell in die Blätter und den Stängel ein und verbreitet sich von der Blattoberseite zur Blattunterseite. Somit ist der Wirkstoff außen und innen aktiv und tötet Kraut- und Knollenfäule in den frühen Entwicklungsstadien ab. Durch die lokalsystemischen Eigenschaften werden auch Pflanzenteile geschützt, die nicht direkt getroffen werden und es besteht ein sicherer Schutz, auch unter ungünstigen Witterungsbedingungen. Zusätzlich zu Valifenalat enthält Voyager® den Wirkstoff Fluazinam, der zur chemischen Gruppe der Phenylpyridylamine gehört. Fluazinam ist ein Kontaktfungizid zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans). Der Wirkmechanismus von Fluazinam unterscheidet sich von denen anderer Kartoffelfungizide: er beruht auf einer Unterbrechung der oxidativen Phosphorylierung im Atmungsstoffwechsel. Dadurch wird die Sporenkeimung und -entwicklung der pilzlichen Krankheitserreger unterbunden. Die Gefahr der Bildung resistenter Phytophthora-Stämme wird als gering eingestuft. Dadurch wird die weitere Ausbreitung der Infektion zuverlässig gestoppt. Neben der Wirkung gegen Krautfäule schützt Fluazinam auch die Knolle vor Infektionen. Gebildete Sporen werden abgetötet und können deshalb nicht zu Knolleninfektionen führen. Das Risiko des Auftretens von Braunfäule während der Lagerung wird dadurch deutlich vermindert.


Wirkungsmechanismus (FRAC-Gruppe) Valifenalat: H5 , Fluazinam: C5

Wirkungsspektrum

Nach Artikel 51 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (alt: §18a PflSchG) genehmigte Anwendungen

Kulturen/ObjekteSchadorganismen/Zweckbestimmung
Kartoffel (SOLTU)Kraut- und Knollenfäule (PHYTIN, Phytophthora infestans)

Anwendung

Anwendung

ACKERBAU

Pflanzenerzeugnisse:Kartoffel (SOLTU)
Schadorganismus/Zweckbestimmung:Kraut- und Knollenfäule (PHYTIN, Phytophthora infestans)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von BBCH 41 (10% der max. art- bzw. sortenspezifischen Knollenmasse erreicht) bis BBCH 89 (Beeren des 1. Fruchtstandes (Hauptspross) sind welk. Samen sind sortentypisch dunkel gefärbt)
Anwendungszeitpunkt: Bei Infektionsgefahr bzw. nach Warndiensthinweis
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 3
In der Kultur bzw. je Jahr: 3
Zeitlicher Abstand in Tagen: mind. 5
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha
Wartezeit: 7 Tage

Mischbarkeit/Technik

Mischbarkeit

Voyager® ist mischbar mit Ranman® TOP und Teppeki® (nicht behördlich geprüfte Mischungen). In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde fest- gesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Ansetzen der Spritzbrühe

Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als nötig. Behälter restlos entleeren.
Spritztank zur Hälfte mit der erforderlichen Wassermenge füllen und Rührwerk einschalten. Die benötigte Menge Voyager® zugeben und restliche Wassermenge einfüllen.
Rührwerk auch während der Ausbringung nicht ausschalten.

Technik

Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha Wasser

Reinigung

Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidlich anfallende Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
- Ca. 10-20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Ein geeignetes Reinigungsmittel (z. B. Agroclean®: Dosierung 100 g / 100 Liter Wasser) zugeben, das Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten und anschließend 15-30 Minuten einwirken lassen. Im Anschluss die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten
Fläche ausbringen.
- Ca. 10-20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks, wie oben beschrieben, abspritzen. Rührwerk für 10 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
- Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Nachbau

Nach dem Einsatz von Voyager® in Kartoffeln können alle Kulturen in der Fruchtfolge (auch nach vorzeitigem Umbruch) nachgebaut werden.

Verträglichkeit

Voyager® ist nach bisheriger Kenntnis in allen Kartoffel-Sorten gut verträglich.

Anwendungsbestimmung

Von der Zulassungsbehörde festgesetzte Anwendungsbestimmungen

Zum Schutz von Gewässerorganismen nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern anwenden. In jedem Fall ist eine unbehandelte Pufferzone mit folgendem Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten, wobei eine Anwendung nur mit Pflanzenschutzgeräten bzw. -geräteteilen, die im Erlass des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft vom 10.07.2001, GZ. 69.102/13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung, gelistet sind, zulässig ist:
BETROFFENE INDIKATIONEN:
-

ABSTANDSAUFLAGEN


EinsatzgebietAnwendungsartAbstand in mAbdriftminderungsklasse
AckerbauSpritzen 10Regelabstand

Zum Schutz von Gewässerorganismen durch Abschwemmung auf abtragsgefährdeten Flächen ist in jedem Fall eine unbehandelte Pufferzone mit folgendem Mindestabstand in Form eines bewachsenen Grünstreifens zu Oberflächengewässern einzuhalten, wobei eine Anwendung nur mit Pflanzenschutzgeräten bzw. -geräteteilen, die im Erlass des BMLFUW vom 10.07.2001, GZ. 69.102/13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung, gelistet sind, zulässig ist:
BETROFFENE INDIKATIONEN:
-

ABSTANDSAUFLAGEN


EinsatzgebietAnwendungsartAbstand in mAbdriftminderungsklasse
AckerbauSpritzen 10Regelabstand
AckerbauSpritzen 1050%

Vorsicht, Pflanzenschutzmittel!


Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren.


Eine nicht bestimmungsgemäße Freisetzung in die Umwelt vermeiden.


Originalverpackung oder entleerte Behälter nicht zu anderen Zwecken verwenden.


Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen.


SP 1 - Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. (Ausbringungsgeräte nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern reinigen / indirekte Einträge über Hof- und Straßenabläufe verhindern.)


SPe 4 - Zum Schutz von Gewässerorganismen bzw. Nichtzielpflanzen nicht auf versiegelten Oberflächen wie Asphalt, Beton, Kopfsteinpflaster (Gleisanlagen) bzw. in anderen Fällen, die ein hohes Abschwemmungsrisiko bergen, ausbringen.


Beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel geeignete Schutzkleidung und Schutzhandschuhe tragen.


Bei der Ausbringung des Mittels muss zum Schutz von unbeteiligten Dritten verlustmindernde Technologie (Abdriftminderungsklasse 50% oder höher gemäß Erlass des BMLFUW vom 10.07.2001, GZ. 69.102/13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung) eingesetzt werden.


SONSTIGE AUFLAGEN UND HINWEISE
Insgesamt nicht mehr als 3 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diese(n) Wirkstoff(e) enthaltenden Mitteln.

Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit Wirkstoffen aus anderen Wirkstoffgruppen verwenden.

Klassifikation des/der Wirkstoffe(s) gemäß Fungicide Resistance Action Committee (FRAC): Wirkmechanismus (FRAC CODE): 40 / H5; Wirkmechanismus (FRAC CODE): 29 / C5.


Erste Hilfe

Erste Hilfe Maßnahmen

Erste-Hilfe-Maßnahmen allgemein:
BEI Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Einatmen:
Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Hautkontakt:
Haut mit viel Wasser abwaschen. Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Bei Hautreizung oder -ausschlag:
Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Augenkontakt:
Augen vorsorglich mit Wasser ausspülen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Verschlucken:
Bei unwohlsein Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.

Vergiftungsinformationszentrale: 01/406 43 43

Lagerung/Entsorgung/Hinweise

Entsorgung

Diesen Stoff und seinen Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen. Leere, gut gereinigte Packung geordneter Sammelstelle mit kontrollierter Übernahme übergeben.

Kennzeichnung gemäß CLP

Piktogramm:

GHS07 , GHS08 , GHS09

Signalwort:

Achtung

Gefahrenbestimmende Komponente:

Fluazinam, Valifenalat

Gefahrenhinweise:

H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen.
H361d Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
H400 Sehr giftig für Wasserorganismen.
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.

Sicherheitshinweise:

P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P201 Vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen.
P202 Vor Gebrauch alle Sicherheitshinweise lesen und verstehen.
P261 Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.
P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
P272 Kontaminierte Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen.
P280 Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen.
P302+P352 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.
P308+P313 BEI Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P333+P313 Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P321 Besondere Behandlung (siehe zusätzliche Erste-Hilfe-Angaben auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P362+P364 Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
P391 Verschüttete Mengen aufnehmen.
P501 Inhalt / Behälter einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen.

Ergänzende Kennzeichnungselemente:

EUH 208-0069 Enthält Fluazinam. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 208 Enthält 1,2-benzisothiazol-3-one. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 401 Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.

Haftung

Haftung

Durch sorgfältige Prüfung ist erwiesen, dass das Produkt bei Einhaltung unserer Gebrauchsanleitung für die empfohlenen Zwecke geeignet ist. Da die Lagerung und Anwendung außerhalb unseres Einflusses liegen und wir nicht alle diesbezüglichen Gegebenheiten voraussehen können, schließen wir jegliche Haftung für eventuelle Schäden aus der Lagerung und Anwendung aus. Wir haften für gleichbleibende Qualität des Produktes, das Lagerungs- und Anwendungsrisiko tragen wir nicht. Die Anwendung des Produkts in Anwendungsgebieten, die nicht in der Gebrauchsanleitung beschrieben sind, insbesondere in anderen als den dort genannten Kulturen, ist von uns nicht geprüft. Dies gilt insbesondere für Anwendungen, die zwar von einer Zulassung oder Genehmigung durch die Zulassungsbehörde erfasst sind, aber von uns hier nicht empfohlen werden. Wir schließen deshalb jegliche Haftung für eventuelle Schäden aus einer solchen Anwendung aus. Vielfältige, insbesondere auch örtlich oder regional bedingte, Einflussfaktoren können die Wirkung des Produktes beeinflussen. Hierzu gehören z.B. Witterungs- und Bodenverhältnisse, Kulturpflanzensorten, Fruchtfolge, Behandlungstermine, Aufwandmengen, Mischungen mit anderen Produkten, die nicht den obigen Angaben zur Mischbarkeit entsprechen, Auftreten wirkstoffresistenter Organismen (wie z. B. Pilzstämme, Pflanzen, Insekten), Spritztechnik etc. Unter besonders ungünstigen Bedingungen kann deshalb eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels oder eine Schädigung an Kulturpflanzen nicht ausgeschlossen werden. Für solche Folgen kann der Hersteller oder Vertreiber keine Haftung übernehmen.

Registrierte Marke

Voyager®: reg. Certis Belchim B.V.
Agroclean®: reg. WZ Certis Belchim B.V.
Ranman® TOP: reg. WZ ISK, Ltd, Japan
Teppeki®: reg. ISK. Ltd Japan
Zulassungsinhaber und für die Endkennzeichnung verantwortlich: Certis Belchim B.V. Stadsplateau 16 NL 3521 AZ Utrecht Telefon +31 30 200 1200
+Hersteller: Certis Belchim B.V. Stadsplateau 16 NL 3521 AZ Utrecht
+Vertriebspartner: Certis Belchim B.V. Niederlassung Österreich Grazer Straße 34 / Top 3.4 AT 8200 Gleisdorf Telefax Beratungsnummer +43 3112 21381
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